Die Albinus-Gemeinschaftsschule wurde ausgewählt, für die Aktivregion Sachsenwald-Elbe am Projekt "Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft" teilzunehmen. Zwei 10. Klassen beschäftigten sich eine Woche lang damit, wie Mobilität und Konsum in der eigenen Stadt nachhaltig und damit zukunftsfähig gestaltet werden können.

Angeleitet wurden sie dabei von insgesamt 4 Coaches vom Institut für Vernetztes Denken und der Abfallwirtschaft Südholstein. Das Projekt wird über 3 Jahre unter der Schirmherrschaft von Landesinnenminister Hans-Joachim Grote an insgesamt 48 Schulen in 16 Aktiv-Regionen des Landes Schleswig-Holstein durchgeführt. Die Leitung der Projektwoche für die Albinus-Gemeinschaftsschule hatte der didaktische Koordinator Fabian Schaefers inne.

In kleinen Gruppen recherchierten die Schülerinnen und Schüler zu Themen wie "Öffentlicher Nahverkehr", "Fahrradnutzung an unserer Schule", "Nachhaltige Bekleidung", "E-Mobilität" u.a. Mit Hilfe von speziellen Analysetechniken (Ursache-Wirkungs-Modell, Tornadodiagramm) arbeiteten sie für das eigene Umfeld den möglichen Nutzen, Umsetzungshindernisse und Lösungsvorschläge nachhaltiger Lebenskonzepte aus.

Ziel war es dabei, möglichst konkrete, kreative Vorschläge zu erarbeiten, die von den verantwortlichen Entscheidungsträgern vor Ort tatsächlich aufgegriffen werden können. Im Hinblick darauf war ein Highlight der Woche die Begegnung mit Kommunalpolitikern und Wirtschaftsvertretern, die die Projektgruppe in der Wochenmitte besuchten.

Eine Schülerin berichtet davon: "Wir haben Interviews durchgeführt und den Gästen Fragen gestellt, z.B. was sie von bestimmten Ideen halten, die wir bis dahin schon ausgeklügelt hatten. Wir konnten fragen, wie man sie umsetzen könnte oder ob sie überhaupt umsetzbar sind. Die waren alle sehr offen, hatten auf alles eine Antwort parat und haben mit uns und sogar untereinander diskutiert. Wir konnten daraus viele interessante Impulse mitnehmen."

Bei einer Präsentation am Ende der Woche, bei Schüler anderer Jahrgänge und wiederum Vertreter aus Politik und Wirtschaft anwesend waren, präsentierten die Schüler ihre Vorschläge. Nach kurzen Einleitungsworten durch die stellvertretende Schulleiterin Gaby Hild und Frank Grimm vom Institut für Vernetztes Denken gestalteten die Schülerinnen und Schüler die gesamte Präsentation selbständig und äußerst professionell. Nacheinander stellten die Kleingruppen das jeweilige Thema und ihre Vorschläge vor.

So wurde die Einrichtung eines "Dörfi-Busses" angeregt, der regelmäßig die zahlreichen Dörfer um Lauenburg anfährt und so der schlechten Anbindung der dort lebenden Menschen abhilft. Um Kosten für diese Idee und eine bessere Ausstattung der Busse abzufedern, könnten auf und in den Bussen Werbeflächen an Sponsoren vermietet werden.

Auch für die eigene Schule wurden Ideen entwickelt. So schlug eine Themengruppe vor, eine konsequentes Mülltrennungskonzept an der Albinus-Gemeinschaftsschule zu erarbeiten und dieses mit einem Trennungs-Wettbewerb zu verbinden: Hierbei sollen die Reinigungskräfte der Schule als Juroren fungieren und Punkte für gute Mülltrennung an die einzelnen Klassen verteilen. Der Siegerklasse könnte als Preis z.B. eine zusätzliche Klassenfahrt winken.

Als besondere Herausforderung wurde die Verkehrssituation rund um die Schule ausgemacht, besonders vor Beginn und nach Ende des Unterrichtstages. Hier ist nach Ansicht der Schülerinnen und Schüler zu wenig Raum für Fußgänger, Fahrräder, Busse und Autos.

Ihr Wunsch: Mehr Sicherheit, damit mehr Schüler mit dem Fahrrad kommen und weniger mit dem Auto gebracht werden. Als Lösungsvorschläge brachten Sie die Nutzung freier Flächen als "Drop-off-Zone" in einiger Entfernung von der Schule und die Einrichtung von Fahrradspuren ein.

Eine Wette mit der Stadt Lauenburg steht am Ende eines Projektes, das eine Schülergruppe, die sich mit nachhaltiger Bekleidung beschäftigt hatte, gerne realisieren möchte: Wenn es gelänge, dass 250 Schüler nachhaltige Kleidung kaufen, solle die Stadt den Schülern schnelles WLAN ermöglichen. Sollte die Schülerschaft verlieren, würde die ganze Schule einen Tag in Lauenburg Abfall sammeln.

Am Schluss der Veranstaltung gingen die moderierenden Schülerinnen mit dem Mikrofon direkt auf einige anwesende Entscheidungsträger zu und baten um ihre Rückmeldung. Es gab wertschätzende Statements für die Arbeit der Projektgruppen - die fast jedes Mal mit dem Hinweis verbunden waren, dass die Politik solche Nachhaltigkeitsprojekte dann realisieren kann, wenn viele Bürgerinnen und Bürger - gerade junge Menschen - bereit sind mitzumachen.

  • Kreispräsident Meinhard Füllner im Gespräch mit den Jugendlichen am Ende der Projektvorstellung

  • Frank Grimm, Institut für Vernetztes Denken

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